Wenn eine Mannschaft am Ende eines Turniers aus vollen Kehlen das Lied „So sehen Sieger aus“ anstimmt und sich in Mimik und Gestik auch noch passend dazu bewegt, dann könnten Außenstehende zu der Überzeugung neigen, hier handele es sich um den Gewinner des Turniers. Allerdings nicht bei der Premiere des U 20-Länderpokals in der Sportschule Duisburg-Wedau. Denn laut Statuten durften die Sieger gar keine Sieger sein. Für die Verteilung von Gold, Silber und Bronze hatten eben diese Statuten eine für Außenstehende äußerst amüsante, für viele Beteiligte jedoch tränenreiche Lösung parat.

Diejenigen, die da so schön gesungen und getanzt hatten, gingen völlig leer aus. Und dennoch störte es sie nicht. Denn sie waren unter der Bezeichnung U 16-Nationalmannschaft aufgelaufen und als solche von vornherein als „außer Konkurrenz“ eingestuft. Die von Bundestrainer Ralf Peter ungeachtet des Geschlechts liebevoll „Micky-Mäuse“ genannten 14- und 15-Jährigen düpierten an den vier Turniertagen geradezu die bis zu fünf Jahre ältere Konkurrenz. Und ernteten Lob von allen Seiten. Eigentlich hatten sie ja den Pokal und die damit verbundene Auslandsreise verdient. Doch die Statuten… „Offiziell gibt es uns nicht, waren wir nicht hier“, erklärte Ralf Peter achselzuckend. Pokal und Reise sind – laut Statuten – an einen Landesverband zu vergeben. Und nochmal der gleiche Satz, aber etwas anders betont: Pokal und Reise sind an einen Landesverband zu vergeben. Dummerweise waren jedoch hinter dem Sieger U 16 gleich zwei Zweite punkt- und torgleich, einen direkten Vergleich hatte es zwischen Niederrhein und Westfalen nicht gegeben. Was also tun?

>> Mehr dazu gibt es im FF>> MAGAZIN, Nr. 18, Ausgabe 6/2006
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